Psa Prostata
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Einleitung
Worum es in diesem Text geht
Der Begriff PSA steht für prostataspezifisches Antigen, ein Eiweiß, das vor allem in der Prostata gebildet wird. Dieses Blutwert-Marker wird häufig zur Abklärung von Prostatabeschwerden eingesetzt und kann Hinweise auf verschiedene Veränderungen der Prostata geben. In diesem Ratgeber erklären wir, was PSA genau ist, wie die Blutentnahme abläuft, welche Vorbereitung sinnvoll ist und wie Werte interpretiert werden können. Zielgruppe sind Männer im Alter von etwa 40 bis 70 Jahren, die sich neutral und verständlich informieren möchten.
Es ist wichtig zu betonen, dass ein erhöhter PSA-Wert nicht automatisch bedeutet, dass eine Krebserkrankung vorliegt. Es gibt mehrere harmlose Ursachen für erhöhte Werte, aber auch ernsthafte Erkrankungen, die abgeklärt werden müssen. Deshalb stellt dieser Artikel sachliche Informationen bereit, nennt konkrete Zahlen und typische Ursachen und verweist auf weiterführende Diagnoseschritte.
Der Text ist so aufgebaut, dass Sie zuerst eine grundlegende Erklärung erhalten, dann den typischen Ablauf einer PSA-Bestimmung, Hinweise zur Vorbereitung, eine ausführliche Interpretation der Ergebnisse und schließlich Informationen zu Kosten und weiteren Schritten. In jedem Abschnitt werden praktische Tipps gegeben und Fachbegriffe erklärt. Wo sinnvoll, verweisen wir auf weiterführende Seiten der Diagnose-Rubriken, zum Beispiel die detaillierten Informationen zu PSA-Werten unter der Rubrik zur PSA-Wert-Bewertung.
Zu Beginn eine kurze Übersicht über zentrale Punkte:
- PSA ist ein Blutwert, kein alleiniger Beweis für Krebs.
- Mehrere Faktoren können den Wert beeinflussen, z. B. Entzündungen oder Manipulationen an der Prostata.
- Die Bestimmung ist einfach: Blutentnahme in der Praxis oder Klinik.
- Weitere Abklärungen können u. a. Tastuntersuchung, Bildgebung oder Biopsie umfassen.
- Kostenübernahme erfolgt oft durch die Krankenkasse bei medizinischer Indikation; Vorsorge-Regelungen variieren.
Wann zum Arzt?
Wenn Sie unerklärliche Beschwerden wie eine Veränderung der Blasenentleerung, Schmerzen im Bereich der Prostata oder auffällig hohes Fieber haben, sollten Sie zeitnah einen Arzt aufsuchen. Ebenso ist eine ärztliche Abklärung sinnvoll, wenn Sie einen erhöhten PSA-Wert erhalten haben. Ein Facharzt kann die Ergebnisse einordnen, zusätzliche Untersuchungen veranlassen und mögliche Ursachen differenzieren. Bei akuten Beschwerden rufen Sie Ihre Hausarztpraxis oder den Urologen an oder suchen notfalls eine Notfallambulanz auf.
Was ist PSA und wofür wird es genutzt?
Biologische Grundlagen des PSA
PSA ist ein Enzym (Protease), das vorwiegend von Zellen der Prostata produziert wird. Im gesunden Zustand gelangt nur ein kleiner Anteil in das Blut; größere Mengen können auf strukturelle Veränderungen in der Prostata hinweisen. PSA dient in der klinischen Praxis vor allem als Biomarker zur Überwachung und Diagnostik von Prostataerkrankungen. Es ist wichtig zu verstehen, dass PSA kein spezifischer Krebsmarker ist, sondern auf unterschiedliche pathologische Prozesse reagieren kann.
Wichtige Fakten zum PSA:
- PSA wird in Nanogramm pro Milliliter Blut (ng/ml) gemessen.
- Normwerte variieren mit dem Alter und der verwendeten Labormethode.
- Ein einmalig erhöhter PSA-Wert kann Folge von Entzündungen, Manipulationen oder Prostatavergrößerung sein.
- Der Verlauf (Trend) des PSA über Monate kann aussagekräftiger sein als ein Einzelwert.
- Für die Krebsdiagnostik werden oft Quotienten und Änderungsraten (PSA-Doubling-Time) betrachtet.
Anwendungsbereiche in der Urologie
Die PSA-Bestimmung hat mehrere klinische Anwendungen. Sie wird eingesetzt als:
- Screener bei Verdacht auf Prostatakrebs in der Abwägung mit Tastuntersuchung und Risikofaktoren.
- Kontrollparameter nach Prostataoperation oder Bestrahlung, um ein Wiederauftreten zu erkennen.
- Hinweisgeber bei akuten oder chronischen Prostataveränderungen, z. B. Prostataentzündung (Prostatitis) oder benignes Prostatasyndrom.
- Parameter zur Einschätzung der Tumorlast und als Entscheidungsgrundlage für weitere Diagnostik wie Biopsie.
- Monitoring im Rahmen von Therapien, z. B. hormonellen Behandlungen oder nach einer Operation.
Konkrete Beispiele:
- Ein 55-jähriger Mann hat ein einmalig gemessenes PSA von 4,8 ng/ml. In vielen Labors liegt eine altersabhängige Grenzlinie bei etwa 4,0 ng/ml; jedoch sind individuelle Faktoren zu berücksichtigen.
- Bei einem 70-jährigen Mann kann ein PSA von 5,5 ng/ml anders bewertet werden als bei einem 45-Jährigen.
- Eine akute Prostataentzündung kann PSA-Werte deutlich erhöhen; nach Behandlung fallen die Werte wieder ab.
Wann zum Arzt?
Wenn Sie Fragen zur Bedeutung Ihres PSA-Werts haben oder wenn Symptome wie veränderte Miktionsgewohnheiten, Blut im Urin oder Schmerzen auftreten, suchen Sie bitte einen Urologen oder Hausarzt auf. Nur ein Arzt kann die Werte zusammen mit klinischer Untersuchung und persönlicher Vorgeschichte einordnen. Bei akuten Beschwerden wie hohem Fieber oder starken Schmerzen sollten Sie unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Ablauf der PSA-Bestimmung
Vor der Blutentnahme: Beratung und Indikation
Die PSA-Bestimmung beginnt meist mit einem Gespräch zwischen Patient und Arzt. Dabei wird die Indikation geklärt: Liegt ein konkreter Verdacht vor, handelt es sich um Vorsorge oder um Verlaufskontrolle nach einer Behandlung? Der Arzt bespricht mögliche Einflussfaktoren, erklärt den Ablauf der Blutentnahme und informiert über mögliche Folgeuntersuchungen. Eine digitale rektale Untersuchung (DRU) kann ergänzend erfolgen, bevor oder nach der Blutentnahme.
Die eigentliche Blutentnahme
Die Blutabnahme erfolgt in der Regel in einer Arztpraxis, einem Labor oder einer Klinik. Es handelt sich um eine normale venöse Blutentnahme aus der Armvene. Meist sind keine spezielle Vorbereitung oder lange Fastenzeiten erforderlich. Die Probe wird zur Analyse ans Labor geschickt, das den PSA-Wert in ng/ml bestimmt und einen Befundbericht erstellt.
Typische Dauer und Organisation
Die Blutentnahme selbst dauert nur wenige Minuten, inklusive Anmeldung und kurzer Ruhezeit meist 10 bis 20 Minuten. Die Befundmitteilung variiert je nach Praxis: Manche Praxen geben das Ergebnis telefonisch oder per elektronischem Patientenportal, andere vereinbaren einen Besprechungstermin. Üblich sind Befundlaufzeiten von 1 bis 7 Tagen, abhängig vom Labor.
Schritte nach dem Ergebnis
Je nach Ergebnis bespricht der Arzt das weitere Vorgehen. Mögliche nächste Schritte sind:
- Kontrollmessung nach einigen Wochen bis Monaten, um einen Trend zu sichern.
- Wiederholung der Messung nach Behandlung einer Entzündung.
- Ultraschall (Transrektaler Ultraschall, TRUS) zur morphologischen Abklärung.
- Weiterführende Bildgebung bei Verdacht auf Malignität.
- Biopsie der Prostata zur histologischen Sicherung, falls angezeigt.
Konkrete Beispiele für Ablaufszenarien
Beispiel 1: Ein 62-jähriger Mann hat ein leicht erhöhtes PSA. Der Arzt empfiehlt eine Wiederholung nach 6 Wochen und eine Tastuntersuchung. Beispiel 2: Bei stark erhöhtem oder schnell ansteigendem PSA kann man sich zügig für eine Bildgebung und gegebenenfalls eine Biopsie entscheiden. Beispiel 3: Nach Prostataoperation erfolgt regelmäßiges PSA-Monitoring zur Kontrolle auf Rest- oder Rezidivkrankheit.
Wann zum Arzt?
Wenn die PSA-Bestimmung außerhalb einer geplanten Kontrolle erfolgt, bei unerwartet hohen Werten oder bei Symptomen wie Blut im Urin, plötzlichem Harndrang oder starken Schmerzen, sollte zeitnah ein Arzt konsultiert werden. Bei akuten Infekten oder stark erhöhtem Fieber suchen Sie bitte unverzüglich ärztliche Hilfe auf. Nur der behandelnde Arzt kann das Ergebnis medizinisch einordnen und die notwendigen Schritte planen.
Vorbereitung auf die PSA-Blutentnahme
Allgemeine Hinweise zur Vorbereitung
In den meisten Fällen ist für die PSA-Bestimmung keine aufwändige Vorbereitung nötig. Dennoch gibt es mehrere praktische Punkte, die das Ergebnis beeinflussen können. Ziel der Vorbereitung ist es, falsch erhöhte oder falsch erniedrigte Werte zu vermeiden, die zu unnötigen Folgeuntersuchungen führen können. Sprechen Sie vor der Blutentnahme mit Ihrem Arzt über Medikamente, kürzliche Eingriffe und aktuelle Beschwerden.
Konkrete Maßnahmen und Zeiträume
Es gibt bestimmte Ereignisse und Situationen, die den PSA-Wert vorübergehend beeinflussen können. Zu den empfohlenen Vorsichtsmaßnahmen gehören:
- Keine Prostata-Manipulation (z. B. rektale Untersuchung, Katheterwechsel, Prostata-Sexuelle Stimulation) 48 bis 72 Stunden vor der Blutentnahme.
- Vermeidung von intensiver körperlicher Belastung wie schweres Heben oder Fahrradfahren 48 Stunden vor der Untersuchung, da beides den PSA-Wert erhöhen kann.
- Bei kürzlicher Entlassung nach Urogenitaloperation oder Biopsie sollte die PSA-Bestimmung erst 6 bis 8 Wochen später erfolgen, um normative Werte zu erhalten.
- Bei akuten Harnwegsinfekten oder Prostataentzündungen (Prostatitis) sollte die Blutabnahme nach abgeschlossener Behandlung wiederholt werden, da Entzündungen den PSA-Wert deutlich erhöhen können.
- Informieren Sie den Labor- oder Praxismitarbeiter über alle eingenommenen Medikamente, einschließlich Nahrungsergänzungsmittel und pflanzlicher Präparate.
Medikamente und Eingriffe, die den PSA-Wert beeinflussen können
Einige Medikamente und medizinische Eingriffe verändern den PSA-Wert:
- 5-Alpha-Reduktase-Hemmer (z. B. Finasterid, Dutasterid) senken den PSA-Wert typischerweise um etwa 50% nach einigen Monaten der Einnahme.
- Hormonelle Therapien bei Prostatakrebs verändern die PSA-Dynamik deutlich.
- Katheterisierungen, Prostata-Biopsien oder transurethrale Operationen führen zu kurzfristigen PSA-Erhöhungen.
- Zahnbehandlungen haben in der Regel keinen relevanten Einfluss, wohl aber invasive Urogenital-Prozeduren.
- Entzündliche Erkrankungen der Prostata oder des Harntraktes können den PSA-Wert deutlich anheben.
Praktische Tipps für Patienten
Um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten, beachten Sie folgende praktische Ratschläge:
- Informieren Sie Ihren Arzt über aktuelle oder kürzlich durchgeführte Eingriffe.
- Notieren Sie Ihre Medikamente und geben Sie diese dem Labor bekannt.
- Vereinbaren Sie die Blutabnahme nicht unmittelbar nach intensivem Radfahren oder längerem Sitzen auf hartem Sattel.
- Bei Unsicherheit über eine beginnende Infektion verschieben Sie die Blutentnahme bis zur ärztlichen Abklärung.
- Wenn Sie 5-Alpha-Reduktase-Hemmer einnehmen, teilen Sie dies dem Labor mit, da der gemessene Wert ggf. korrigiert interpretiert werden muss.
Wann zum Arzt?
Wenn Sie unsicher sind, ob eine bestehende Erkrankung oder eine aktuelle Behandlung den PSA-Wert beeinflussen kann, sprechen Sie vor der Blutentnahme mit Ihrem Hausarzt oder Urologen. Bei Symptomen wie Fieber, starken Schmerzen im Unterleib oder Blut im Urin sollte die Abklärung vorrangig erfolgen. Nur ein Arzt kann entscheiden, ob die PSA-Bestimmung zu diesem Zeitpunkt sinnvoll ist oder ob sie verschoben werden sollte.
Interpretation von PSA-Werten: Bedeutung und Grenzen
Grundprinzipien der Ergebnisinterpretation
Die Interpretation eines PSA-Werts erfolgt immer im klinischen Kontext. Ein isolierter Wert ist selten ausreichend zur endgültigen Diagnose. Wichtige Faktoren sind das Alter, bisherige PSA-Werte, klinische Beschwerden, die digitale rektale Untersuchung (DRU) und mögliche Einflussfaktoren wie Medikamente oder Entzündungen. Laborabhängige Unterschiede in der Messmethode können ebenfalls zu leichten Variationen führen.
Altersspezifische Orientierungswerte können helfen, sind aber keine starren Grenzen. Als grobe Orientierung gelten in vielen Labors Werte bis etwa 4,0 ng/ml als im Normbereich für mittelalte Männer, wobei für jüngere oder ältere Männer andere Grenzwerte diskutiert werden. Wichtiger als ein Einzelwert ist oft die Veränderung über die Zeit (Trend) und der Quotient von freiem zu gesamtem PSA.
Häufige Ursachen für erhöhte PSA-Werte
Erhöhte PSA-Werte können vielfältige Ursachen haben. Zu den häufigsten gehören:
- Benigne Prostatahyperplasie (BPH) – altersbedingte Vergrößerung der Prostata, häufig bei Männern ab 50.
- Prostatitis – akute oder chronische Entzündungen der Prostata, oft mit Schmerzen und Fieber verbunden.
- Prostatakarzinom – Prostatakrebs kann PSA erhöhen, ist aber nicht die alleinige Ursache.
- Mechanische Reizung oder Manipulation der Prostata (z. B. durch Katheter, Biopsie, intensive sexuelle Aktivität).
- Seltene Ursachen wie Harnabflussstörungen oder andere urologische Erkrankungen.
Wichtige Kennzahlen und Zusatzparameter
Zusätzlich zum Gesamt-PSA werden oft folgende Parameter betrachtet:
- Freies PSA im Verhältnis zum Gesamt-PSA: Ein niedriger Anteil freien PSA kann das Risiko für ein Karzinom erhöhen.
- PSA-Dichte: Verhältnis von PSA zur Prostatavolumen (gemessen z. B. im Ultraschall).
- PSA-Veränderungsrate (PSA-Velocity oder Doubling-Time): Ein schneller Anstieg über Monate kann bedenklich sein.
- Altersspezifische Referenzwerte, die das Alter des Patienten berücksichtigen.
- Zusammenfassung von Befunden: PSA plus DRU plus Bildgebung ergibt ein besseres diagnostisches Bild.
Konkrete Interpretationsbeispiele
Beispiel A: Ein 50-jähriger Mann hat ein PSA von 2,8 ng/ml, kein Anstieg gegenüber dem Vorjahr und unauffällige DRU – meist Beobachtung und Kontrolle empfohlen. Beispiel B: Ein 68-Jähriger zeigt einen Anstieg von 3,0 auf 5,5 ng/ml innerhalb eines Jahres; hier sind Bildgebung und ggf. Biopsie einzuplanen. Beispiel C: Ein Patient mit akuter Prostatitis hat ein PSA von 12 ng/ml, nach antibiotischer Behandlung fällt der Wert deutlich ab – dies spricht gegen eine malignen Ursprung.
Wann zum Arzt?
Ein erhöhter oder schnell ansteigender PSA-Wert sollte mit einem Urologen besprochen werden. Wenn zusätzlich Symptome wie Schmerzen, Gewichtsverlust oder Störungen der Blasenentleerung vorliegen, ist eine zeitnahe Abklärung empfehlenswert. Bei unklaren Ergebnissen kann der Urologe weitere Untersuchungen wie die transrektale Sonographie, Bildgebung oder eine gezielte Biopsie veranlassen. Bei akuten Beschwerden suchen Sie bitte umgehend ärztliche Hilfe.
Kosten, Abrechnung und Versorgungssituation
Übersicht zu Kosten und Krankenkassenleistung
Die Kostenübernahme für eine PSA-Bestimmung hängt von der Indikation und der jeweiligen Krankenkasse ab. In vielen Gesundheitssystemen übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung die PSA-Bestimmung, wenn eine medizinische Indikation vorliegt, beispielsweise bei entsprechenden Beschwerden, Nachsorge nach Prostatakrebs oder zur Abklärung eines klinischen Verdachts. Für die rein prophylaktische Reihenuntersuchung ohne Risikofaktoren können Regelungen variieren und mitunter als individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) abgerechnet werden.
Praktische Hinweise zur Abrechnung:
- Wenn die Blutabnahme ärztlich begründet ist (z. B. Symptome, Verlaufskontrolle), erfolgt meistens eine Erstattung durch die Krankenkasse.
- Für Vorsorgeuntersuchungen ohne medizinische Indikation kann die Praxis die Leistung als IGeL anbieten und privat abrechnen.
- Private Krankenversicherungen haben oft eigene Regelungen; informieren Sie sich vorab bei Ihrer Versicherung.
- Folgeuntersuchungen wie Bildgebung oder Biopsie sind in der Regel bei begründeter Indikation erstattungsfähig.
- Manche Basislaborparameter sind in Vorsorgepaketen zusammengefasst; prüfen Sie die Leistungserbringung vorher.
Kostenbeispiele und konkrete Zahlen
Konkrete Preise können regional und zwischen Praxis und Labor variieren:
- Laborbestimmung PSA (einfach): Ca. 10–30 Euro als IGeL-Leistung, wenn nicht erstattungsfähig.
- Freies PSA als Zusatzparameter: Zusätzliche Kosten von 10–30 Euro möglich.
- Transrektaler Ultraschall (TRUS): Kosten variieren, oft zwischen 50 und 150 Euro bei privater Abrechnung.
- Prostatabiopsie inklusive histologischer Untersuchung: In Krankenhäusern/Kliniken erfolgt Abrechnung über DRG bzw. Kassenabrechnung; in ambulanten Zentren können die Kosten deutlich variieren.
- Weitere Bildgebung (z. B. MRT): Je nach Indikation mehrere hundert Euro; bei begründeter Indikation oft von der Krankenkasse übernommen.
Praktische Tipps zur Kostentransparenz
Um unliebsame Überraschungen zu vermeiden, beachten Sie folgende Punkte:
- Fragen Sie vor der Untersuchung nach der Kostenübernahme durch Ihre Krankenkasse.
- Lassen Sie sich zu IGeL-Leistungen schriftlich informieren, wenn die Praxis Leistungen privat abrechnet.
- Bei geplanten Folgeuntersuchungen klären Sie die geschätzten Kosten und mögliche Alternativen mit dem Urologen.
- Bei Verdacht auf Malignität ist es sinnvoll, die Krankenkasse frühzeitig einzubinden, weil aufwändigere Diagnostik meist erstattungsfähig ist.
- Nutzen Sie Vergleichsmöglichkeiten und Patientenberatungen, wenn mehrere Optionen zur Verfügung stehen.
Wann zum Arzt?
Wenn Ihnen die Kostenfrage unklar ist oder Sie Bedenken hinsichtlich einer privat zu zahlenden Untersuchung haben, sprechen Sie vorab mit Ihrem behandelnden Arzt oder der Praxisverwaltung. Der Arzt kann die medizinische Notwendigkeit erläutern und in vielen Fällen Unterstützung bei der Kommunikation mit der Krankenkasse anbieten. Bei dringenden gesundheitlichen Problemen sollten finanzielle Fragen nicht die notwendige medizinische Abklärung verhindern.
Zusammenfassung und praktische Schlussfolgerungen
Kernaussagen zum PSA in Kürze
Das PSA ist ein wichtiger, aber nicht spezifischer Blutmarker zur Beurteilung der Prostata. Er liefert Hinweise auf Veränderungen wie gutartige Vergrößerung, Entzündung oder bösartige Prozesse, ist jedoch kein alleiniges diagnostisches Mittel. Die Aussagekraft des PSA erhöht sich deutlich, wenn der Wert zusammen mit der klinischen Untersuchung, der Krankengeschichte und gegebenenfalls bildgebenden Verfahren bewertet wird. Entscheidender als ein Einzelwert ist oft der Verlauf über Monate.
Wichtige praktische Punkte, die sich aus diesem Ratgeber ableiten lassen:
- Ein einmalig erhöhter PSA-Wert erfordert nicht automatisch eine sofortige Biopsie; Wiederholung und Abklärung können sinnvoll sein.
- Vor der Blutentnahme sollten mögliche Störfaktoren vermieden werden, z. B. intensive körperliche Belastung oder kürzliche Prostata-Manipulation.
- Medikamente wie 5-Alpha-Reduktase-Hemmer beeinflussen den PSA-Wert und sollten dem Labor mitgeteilt werden.
- Altersspezifische Referenzbereiche und Zusatzparameter (freies PSA, PSA-Dichte) verbessern die Interpretation.
- Die Kostenübernahme durch Krankenkassen hängt von der Indikation ab; klären Sie dies im Vorfeld.
Konkrete Handlungsempfehlungen
Für Männer zwischen 40 und 70 Jahren empfiehlt sich ein individuelles Vorgehen: Lassen Sie sich über Vor- und Nachteile einer PSA-Bestimmung beraten, insbesondere wenn keine Beschwerden vorliegen. Bei Symptomen oder familiärer Belastung ist eine frühere und intensivere Abklärung empfehlenswert. Wenn ein erhöhtes PSA festgestellt wird, ist ein strukturiertes Vorgehen sinnvoll: Wiederholung des Tests, klinische Untersuchung, ggf. Bildgebung und erst dann invasive Maßnahmen wie Biopsie.
Weiterführende Informationen und Links
Für vertiefende Informationen zur Einordnung von PSA-Werten und weiterem diagnostischen Vorgehen verweisen wir auf weiterführende Seiten in der Diagnose-Rubrik und spezielle Übersichtsseiten zu Wertesystematik und Interpretation. Beispielsweise finden Sie umfassende Informationen zur Einordnung von PSA-Werten auf der Seite mit Details zu PSA-Wert-Bewertungen und -Grenzen. Bei operativen Fragestellungen spielt die Option einer Prostataoperation eine Rolle, die auf einer gesonderten Informationsseite erläutert wird.
Interne Informationswege (Beispielhafte Verweise):
- Diagnose-Übersicht: /diagnose/
- Details zur PSA-Wert-Einordnung: /diagnose/psa-wert-prostata/
- Weitere Erläuterungen zur altersabhängigen Betrachtung: /diagnose/psa-wert-bei-prostata/
- Vertiefende Werte-Informationen: /diagnose/psa-prostata-werte/
- Informationen zur möglichen operativen Behandlung: /behandlung/prostata-op/
Wann zum Arzt?
Bei Unsicherheit über ein Messergebnis, bei Symptomen wie Schmerzen, Blut im Urin, Störungen der Blasenentleerung oder bei einem raschen Anstieg des PSA-Wertes sollte zeitnah ein Urologe oder Hausarzt konsultiert werden. Akute, starke Beschwerden oder hohes Fieber sind Gründe für eine sofortige ärztliche Vorstellung. Nur der behandelnde Arzt kann die notwendigen Schritte individuell festlegen und mögliche Diagnosen weiter abklären.
Medizinischer Hinweis
Die Informationen auf dieser Seite dienen ausschließlich der allgemeinen Information und ersetzen keine persönliche Beratung, Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Arzt. Bei gesundheitlichen Beschwerden konsultieren Sie bitte immer einen Arzt.
📚Wissenschaftliche Quellen
Die folgenden externen Quellen dienen als Grundlage für die in diesem Artikel präsentierten Informationen:
- 📋LeitlinieS2e-Leitlinie: Therapie des Benignen Prostatasyndroms (BPS)https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/043-034
- Prostate-specific antigen (PSA) testing — PubMed Reviewhttps://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23364514
- Informationsseite des Robert Koch-Instituts zu Krebsfrüherkennunghttps://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Themen/Krebs/Krebsfrueherkennung.html
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