Bph Prostata

🎧 Artikel anhören

Keine Zeit zu lesen? Lassen Sie sich den Artikel vorlesen – perfekt für unterwegs!

Geprüfte Information

Einleitung

Einführung in das Thema

Die Abkürzung BPH steht für benigne Prostatahyperplasie, im Alltag oft als "vergrößerte Prostata" bezeichnet. Bei Männern ab dem mittleren Lebensalter ist die BPH eine sehr häufige Veränderung. Das Ziel dieser Einleitung ist, Ihnen einen klaren, sachlichen Überblick zu geben: Was bedeutet BPH, wie häufig ist sie und warum ist das Thema für Männer im Alter von 40 bis 70 Jahren wichtig.

In Deutschland betrifft nach epidemiologischen Schätzungen etwa ca. 50 % der Männer über 50 Jahre eine Form der BPH, und die Häufigkeit steigt mit dem Alter deutlich an. Bei Männern über 70 Jahre finden sich noch höhere Raten. Viele Betroffene bemerken leichte bis mäßige Beschwerden, einige benötigen jedoch medikamentöse oder operative Maßnahmen. Die Untersuchung und Behandlung sollten evidenzbasiert und individuell erfolgen.

Der Artikel erklärt die wichtigsten Aspekte der BPH: eine präzise Definition, mögliche Ursachen, typische Symptome, etablierte Diagnoseverfahren, konservative und operative Therapieoptionen sowie die erwartbare Prognose. Zusätzlich geben wir praktische Tipps zum Alltag und Hinweise, wann ärztliche Hilfe erforderlich ist. Ziel ist es, fundierte Informationen bereitzustellen, ohne individuelle Diagnosen zu stellen.

Inhaltlich orientiert sich dieser Ratgeber an aktuellen Leitlinienempfehlungen und Fachliteratur. Er ist für Männer zwischen 40 und 70 Jahren gedacht, die sich über Beschwerden informieren oder Entscheidungshilfen für Gespräche mit dem Hausarzt oder Urologen suchen. Die Sprache ist bewusst klar gehalten, medizinische Fachbegriffe werden erklärt.

Wann zum Arzt?

Sie sollten zeitnah einen Arzt aufsuchen, wenn Sie plötzlich nicht mehr urinieren können (akute Harnverhaltung), starke Blutung im Urin (sichtbare Hämaturie), Fieber mit Schmerzen im Unterbauch oder starke, progressive Miktionsbeschwerden bemerken. Auch neue, belastende nächtliche Toilettengänge oder Störungen, die Ihre Lebensqualität stark beeinträchtigen, sollten ärztlich abgeklärt werden.

Praktischer Tipp: Führen Sie vor dem Arztbesuch ein einfaches Trink- und Miktionsprotokoll (z. B. 24 Stunden) und notieren Sie Häufigkeit, Schmerzentwicklung und Sichtbefunde wie Blut im Urin. Das erleichtert die Erstbeurteilung.

Definition

Was ist BPH genau?

Die benigne Prostatahyperplasie (BPH) beschreibt eine gutartige Vergrößerung des periurethralen Anteils der Prostata. Diese Wucherung des Drüsengewebes kann die Harnröhre einengen und dadurch den Harnfluss behindern. Der Begriff benigne betont, dass es sich nicht um Krebs handelt; dennoch können die Symptome gravierend sein.

Entscheidend ist die Unterscheidung zwischen anatomischer Vergrößerung und funktionellen Folgen. Nicht jede vergrößerte Prostata verursacht Symptome, und umgekehrt können bereits moderate Volumenzunahmen zu ausgeprägten Beschwerden führen. Die BPH wird häufig im Rahmen des sogenannten benignen Prostatasyndroms (BPS) beschrieben, das die verschiedenen Symptome zusammenfasst.

Medizinisch unterscheidet man die BPH von anderen Ursachen einer Harnabflussstörung, etwa Prostatitis (Entzündung) oder Prostatakrebs. Während die BPH am häufigsten bei älteren Männern vorkommt, sind andere Ursachen ebenfalls möglich und müssen im Differentialdiagnostikprozess ausgeschlossen werden.

Bei der Definition spielt das Prostatavolumen eine Rolle: Typisch sind Volumina über 30-40 ml, obwohl Beschwerdeschwere und Volumen nicht strikt korrelieren. Bildgebende Verfahren wie die transrektale Sonographie liefern genaue Messwerte, während klinische Scores (z. B. IPSS) die Symptomlast bewerten.

Wann zum Arzt?

Suchen Sie ärztlichen Rat, wenn Sie anhaltende Symptome wie schwachen Harnstrahl, Nachträufeln, häufiges Wasserlassen bei Tag oder Nacht oder wiederkehrende Harnwegsinfekte bemerken. Auch bei sichtbarem Blut im Urin, Fieber oder plötzlicher Unfähigkeit zu urinieren ist eine sofortige Vorstellung notwendig.

Konkreter Hinweis: Die Abgrenzung zu Prostatakrebs und akuten Entzündungen erfolgt durch gezielte Untersuchungen; verlassen Sie sich daher nicht auf Selbstdiagnosen, sondern besprechen Sie Befunde mit einem Facharzt.

Ursachen

Biologische Grundlagen der Entstehung

Die genauen Ursachen der BPH sind nicht vollständig geklärt, doch mehrere Faktoren tragen nachweislich zur Entstehung bei. Hormonelle Veränderungen mit zunehmendem Alter, insbesondere im Androgen- und Östrogenstoffwechsel, spielen eine zentrale Rolle. Dihydrotestosteron (DHT), ein aktiver Metabolit des Testosterons, fördert das Prostatagewebewachstum.

Weitere Einflüsse sind genetische Faktoren und lokale Wachstumsfaktoren in der Prostata, die Zellteilung und Bindegewebsbildung anregen. Stoffwechselstörungen wie Adipositas, Insulinresistenz und metabolisches Syndrom werden mit einem erhöhten Risiko für symptomatische BPH in Verbindung gebracht.

Zusätzlich können entzündliche Prozesse in der Prostata langfristig das Wachstum fördern. Chronische Prostatitis oder wiederkehrende Harnwegsinfektionen werden als Co-Faktoren diskutiert, da sie die lokale Mikroumgebung und Zytokinausschüttung verändern können.

Lebensstilfaktoren haben ebenfalls Einfluss: Rauchen, Bewegungsmangel und bestimmte Ernährungsgewohnheiten werden mit schlechterem Verlauf oder höherer Symptomlast assoziiert. Allerdings sind diese Zusammenhänge komplex und oft nicht kausal gesichert.

Risikofaktoren im Überblick

  • Alter: Risiko steigt deutlich ab dem 50. Lebensjahr.
  • Hormonelle Faktoren: DHT und Androgenwirkung in der Prostata.
  • Genetische Disposition: familiäre Häufung möglich.
  • Metabolische Erkrankungen: Diabetes, Adipositas, metabolisches Syndrom.
  • Chronische Entzündungen: wiederkehrende Prostatitis oder Harnwegsinfekte.
  • Lebensstil: wenig Bewegung, bestimmte Ernährungsgewohnheiten, Rauchen.

Wann zum Arzt?

Wenn Sie mehrere Risikofaktoren haben und gleichzeitig beginnende Miktionsbeschwerden feststellen (z. B. schwacher Harnstrahl, häufiges Wasserlassen), ist eine urologische Vorstellung sinnvoll. Früherkennung kann helfen, Komplikationen wie akute Harnverhaltung zu vermeiden.

Praktische Empfehlung: Besprechen Sie mit dem Hausarzt mögliche Risikofaktoren und erwägen Sie einfache Maßnahmen wie Gewichtsreduktion und regelmäßige körperliche Aktivität, die das Gesamt-Risiko verringern können. Eine ärztliche Einschätzung ist nötig, bevor Medikamente begonnen werden.

Symptome

Typische Beschwerden bei BPH

Die Beschwerden einer BPH lassen sich in Speicher- und Entleerungsstörungen unterteilen. Speicherstörungen betreffen die Häufigkeit und Dringlichkeit beim Wasserlassen, Entleerungsstörungen die Qualität des Harnflusses. Viele Männer erleben eine Kombination aus beidem.

Häufige Symptome sind ein schwacher oder unterbrochener Harnstrahl, verlängerte Miktionsdauer, Nachträufeln sowie ein Gefühl unvollständiger Blasenentleerung. Zusätzlich können häufige Toilettengänge am Tag und nachts (Nykturie) auftreten. Diese Beschwerden können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen, z. B. durch Schlafstörungen aufgrund mehrfachen nächtlichen Aufstehens.

Es gibt weitere Begleitsymptome: wiederkehrende Harnwegsinfekte, Blut im Urin (Hämaturie) oder Schmerzen im Unterbauch. In schweren Fällen kann es zur akuten Harnverhaltung kommen, ein Notfall, bei dem der Patient nicht mehr urinieren kann und dringend medizinische Hilfe benötigt.

Die subjektive Beschwerdeschwere wird häufig mit standardisierten Fragebögen wie dem International Prostate Symptom Score (IPSS) erfasst. Dieser Score hilft bei Verlaufskontrolle und Therapiewahl, da er sowohl objektive als auch subjektive Aspekte berücksichtigt.

Konkrete Beispiele und Zahlen

  • Schwacher Harnstrahl: häufiges erstes Symptom.
  • Nykturie: mehr als 1 nächtlicher Toilettengang ist weit verbreitet; >2 Gänge deutlich belastender.
  • Akute Harnverhaltung: 5–10 % der unbehandelten symptomatischen Männer können im Verlauf eine Harnverhaltung entwickeln.
  • Harnwegsinfekte: wiederkehrend bei Restharnmengen über 100 ml wahrscheinlicher.
  • Lebensqualität: ein IPSS >19 wird oft als stark beeinträchtigend angesehen.

Wann zum Arzt?

Beachten Sie Warnzeichen wie plötzliche Unfähigkeit zu urinieren, sichtbare Blutbeimengungen im Urin, Fieber oder anhaltende starke Schmerzen. Diese Symptome erfordern eine umgehende ärztliche Untersuchung. Bei schleichend zunehmenden Beschwerden ist eine zeitnahe Abklärung durch den Hausarzt oder Urologen ratsam, insbesondere wenn die Lebensqualität leidet.

Praktischer Tipp: Notieren Sie Dauer, Häufigkeit und Umstände der Beschwerden sowie begleitende Symptome. Ein Miktionsprotokoll (24–72 Stunden) ist sehr hilfreich für die Erstbeurteilung.

Diagnose

Schritte der Diagnostik

Die Diagnose der BPH basiert auf einer Kombination aus Anamnese, klinischer Untersuchung und gezielten Tests. Der Hausarzt führt meist die Erstabklärung durch; bei unklaren Befunden oder geplanten Eingriffen erfolgt die Überweisung an den Urologen. Ziel der Diagnostik ist nicht nur die Bestätigung der Prostatavergrößerung, sondern auch der Ausschluss anderer Ursachen wie Prostatitis oder Prostatakrebs.

Wesentliche Bestandteile der Diagnostik sind:

  • Erhebung der medizinischen Vorgeschichte und Anwendung von standardisierten Fragebögen (z. B. IPSS).
  • klinische Untersuchung einschließlich digital-rektaler Untersuchung (DRE), um Größe und Konsistenz der Prostata grob zu beurteilen.
  • Laboruntersuchungen: Urinstatus zur Suche nach Infektionen oder Blut, ggf. PSA-Wert (diskutiert und individuell abwägend zu nutzen).
  • Uroflowmetrie zur Messung von Harnflussrate und Restharnbestimmung mittels Ultraschall.
  • transrektale Sonographie (TRUS) zur Volumenbestimmung und Ausschluss von Raumforderungen.

Ergänzend können bei unklaren Verläufen eine Zystoskopie (Harnröhrenspiegelung) oder urodynamische Untersuchungen sinnvoll sein, z. B. bei Verdacht auf neurogene Blasenfunktionsstörung oder vor komplexeren Eingriffen.

Praktische Hinweise zur Untersuchung

Der PSA-Wert ist kein spezifischer Marker für BPH; er kann bei Vergrößerung, Entzündung oder Krebs erhöht sein. Deshalb wird die Indikation zur PSA-Bestimmung individuell und nach Aufklärung über Vor- und Nachteile entschieden. Ein erhöhter PSA-Wert führt gegebenenfalls zu weiteren Abklärungen.

Die Uroflowmetrie ist eine einfache, nicht-invasive Messung, die objektive Daten zum Harnstrahl liefert. Werte unter 10 ml/s gelten oft als stark eingeschränkt, während Werte über 15 ml/s als normal angesehen werden. Restharnmengen über 100–200 ml sind klinisch relevant und können Therapieentscheidungen beeinflussen.

Wann zum Arzt?

Suchen Sie ärztliche Hilfe, wenn die beschriebenen Symptome das Leben beeinträchtigen oder wenn Warnzeichen wie Blut im Urin, Fieber oder akute Harnverhaltung auftreten. Bitten Sie um eine vollständige Abklärung, einschließlich Urinstatus, DRE und gegebenenfalls PSA-Besprechung.

Praktischer Tipp: Kommen Sie mit einem Miktionsprotokoll und einer Liste bisheriger Medikamente, da bestimmte Arzneimittel Effektivität und Nebenwirkungen beeinflussen können.

Behandlung

Therapieprinzipien

Die Behandlung der BPH richtet sich nach der Schwere der Symptome, dem Ausmaß der Prostatavergrößerung, den Auswirkungen auf Lebensqualität und dem Vorliegen von Komplikationen. Optionen reichen von aktivem Beobachten über medikamentöse Therapie bis zu verschiedenen interventionellen und operativen Verfahren. Eine individuelle Abwägung von Nutzen, Risiken und Patientenpräferenzen ist entscheidend.

Grundsätzlich unterscheidet man konservative (nicht-operative) Maßnahmen von invasiven Eingriffen. Bei leichter Symptomatik ist oft ein abwartendes Vorgehen mit regelmäßiger Kontrolle angemessen. Medikamentöse Therapien werden bei relevanten Symptomen oder Risikofaktoren (z. B. großem Prostatavolumen) eingesetzt.

Wichtige medikamentöse Optionen sind:

  • Alpha-Blocker (z. B. Tamsulosin): schnelle Symptomverbesserung innerhalb von Tagen bis Wochen, mögliche Nebenwirkungen: Schwindel, Blutdruckabfall.
  • 5-Alpha-Reduktase-Hemmer (z. B. Finasterid, Dutasterid): verringern das Prostatavolumen über Monate, geeignet bei größerer Prostata; mögliche Nebenwirkungen: Libido- und Erektionsstörungen.
  • Kombinationstherapie: bei ausgeprägten Symptomen und großem Volumen oft effektiver als Monotherapie.
  • Phytotherapeutika: in Studien uneinheitliche Effekte; manche Patienten berichten subjektive Besserung.
  • Anticholinergika oder Beta-3-Agonisten: bei vorherrschenden Speicherstörungen, oft in Kombination mit Alpha-Blockern.

Operative und minimalinvasive Verfahren kommen zum Einsatz, wenn Medikamente nicht ausreichend wirken oder Nebenwirkungen auftreten. Beispiele sind die transurethrale Resektion der Prostata (TURP), die Holmium-Laser-Enukleation (HoLEP), sowie neuere minimalinvasive Methoden wie UroLift oder Wasserdampftherapie (Rezum). Jede Methode hat spezifische Vor- und Nachteile hinsichtlich Wirksamkeit, Komplikationsrisiko und Erholungszeit.

Risiken und Nebenwirkungen

Bei medikamentöser Behandlung sind sexuelle Nebenwirkungen (Verminderung von Libido, Erektionsstörungen) und orthostatische Beschwerden (bei Alpha-Blockern) zu beachten. Operative Verfahren können Blutungen, Infektionen, Harninkontinenz oder retrograde Ejakulation zur Folge haben. Das Risiko variiert je nach Verfahren und Patientenfaktoren.

Wann zum Arzt?

Wenn konservative Maßnahmen oder Medikamente nicht ausreichend sind, wenn Nebenwirkungen auftreten oder Warnzeichen wie anhaltender Blutverlust oder wiederkehrende Infekte vorliegen, sollte eine urologische Neubewertung erfolgen. Vor einem Eingriff sind Aufklärungsgespräche über Erfolgserwartung und mögliche Komplikationen wichtig.

Praktischer Tipp: Diskutieren Sie mit Ihrem Arzt realistische Ziele (z. B. Verbesserung der Lebensqualität vs. vollständige Symptomfreiheit) und dokumentieren Sie Änderung der Symptome mit IPSS oder Miktionsprotokoll, um Therapieeffekte messbar zu machen.

Prognose

Erwartbarer Verlauf

Die Prognose bei BPH variiert individuell. Viele Männer haben stabile oder nur langsam progrediente Beschwerden über Jahre. Bei einem Teil der Betroffenen bessern sich Symptome unter Therapie deutlich, bei anderen bleiben Beschwerden trotz Behandlung bestehen oder nehmen zu. Ziel der Behandlung ist primär die Verbesserung der Lebensqualität und die Vermeidung von Komplikationen.

Statistisch treten Komplikationen wie akute Harnverhaltung oder wiederkehrende Harnwegsinfektionen bei einem Teil der Patienten auf: Schätzungen sprechen von etwa 5–10 % innerhalb einiger Jahre bei unbehandelten symptomatischen Männern für das Auftreten einer akuten Harnverhaltung. Die operative Therapie reduziert das Risiko solcher Komplikationen deutlich.

Operative Verfahren erzielen bei entsprechender Indikation häufig eine nachhaltige Besserung der Symptome. Bei TURP beziehungsweise HoLEP berichten viele Studien von einer Symptomverbesserung in 70–90 % der Fälle, wobei konkrete Zahlen abhängig von Eingriff, Patientenauswahl und Nachbeobachtungszeitraum sind. Minimalinvasive Verfahren bieten kürzere Erholungszeiten, können aber in einigen Fällen geringere Langzeiteffekte haben.

Wichtig ist die Langzeitbetrachtung: 5-Alpha-Reduktase-Hemmer reduzieren das Prostatavolumen und das Risiko von akuter Harnverhaltung und operativen Eingriffen, benötigen aber mehrere Monate bis zur Wirkung und gehen mit einem Profil möglicher Nebenwirkungen einher.

Faktoren, die die Prognose beeinflussen

  • Ausgangsvolumen der Prostata: größere Volumina neigen eher zu Progression.
  • Schwere der initialen Symptome (IPSS).
  • Ansprechen auf medikamentöse Therapie.
  • Begleiterkrankungen wie Diabetes oder neurologische Störungen.
  • Patientenalter und allgemeiner Gesundheitszustand.

Wann zum Arzt?

Regelmäßige Kontrollen sind sinnvoll, insbesondere wenn Medikamente eingenommen werden oder die Symptome fortschreiten. Suchen Sie unverzüglich ärztliche Hilfe bei plötzlicher Unfähigkeit zu urinieren, zunehmenden Schmerzen, Fieber oder sichtbarem Blut im Urin.

Praktischer Tipp: Vereinbaren Sie regelmäßige Follow-up-Termine (z. B. alle 6–12 Monate) und dokumentieren Sie Änderungen mithilfe von IPSS und Miktionsprotokollen, um den Verlauf objektiv beurteilen zu können.

Zusammenfassung

Kernaussagen zur BPH

Die BPH ist eine häufige, gutartige Vergrößerung der Prostata, die vor allem Männer mittleren und höheren Alters betrifft. Sie kann zu einer Reihe von Miktionsbeschwerden führen, die die Lebensqualität beeinträchtigen. Nicht jede Prostatavergrößerung erfordert Behandlung; die Entscheidung richtet sich nach Symptomen, Prostatagröße, Restharn und individuellen Risikofaktoren.

Diagnose erfolgt durch Anamnese, körperliche Untersuchung (inklusive DRE), Urinanalysen, ggf. PSA-Besprechung, Uroflowmetrie und bildgebende Verfahren wie die transrektale Sonographie. Wichtig ist die Abgrenzung zu anderen Erkrankungen wie Prostatitis oder Prostatakrebs.

Behandlungsoptionen reichen von abwartendem Verhalten über medikamentöse Therapie (Alpha-Blocker, 5-Alpha-Reduktase-Hemmer, Kombinationstherapien) bis zu verschiedenen operativen und minimalinvasiven Eingriffen. Jede Option hat spezifische Vorteile und Nebenwirkungen, die individuell abzuwägen sind.

Die Prognose ist in vielen Fällen gut: Symptome können medikamentös reduziert oder operativ verbessert werden; Komplikationen wie akute Harnverhaltung sind vermeidbar, wenn rechtzeitig interveniert wird. Regelmäßige Kontrollen und eine informierte Entscheidung sind maßgeblich für einen guten Verlauf.

Wann zum Arzt?

Sie sollten ärztlichen Rat suchen bei neuer oder sich verschlechternder Symptomatik, sichtbarem Blut im Urin, Fieber, akuter Harnverhaltung oder wenn die Beschwerden Ihre Lebensqualität beeinträchtigen. Ein früher Austausch mit Hausarzt oder Urologe erleichtert gezielte Maßnahmen.

Praktischer Abschlussrat: Führen Sie ein Miktionsprotokoll, besprechen Sie Nutzen und Risiken von Therapien offen mit Ihrem Arzt und beachten Sie Lebensstilmaßnahmen wie regelmäßige Bewegung und Gewichtsreduktion, die begleitende positive Effekte haben können. Weitere Informationen zu verwandten Erkrankungen finden Sie in der Rubrik Erkrankungen oder speziell zur Vergrößerung in vergrößerte Prostata.

Medizinischer Hinweis

Die Informationen auf dieser Seite dienen ausschließlich der allgemeinen Information und ersetzen keine persönliche Beratung, Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Arzt. Bei gesundheitlichen Beschwerden konsultieren Sie bitte immer einen Arzt.

📚Wissenschaftliche Quellen

Die folgenden externen Quellen dienen als Grundlage für die in diesem Artikel präsentierten Informationen:

Hinweis: Externe Links sind mit rel="nofollow" gekennzeichnet und führen zu unabhängigen Quellen außerhalb unserer Kontrolle.