Medikamente Bei Vergrößerter Prostata
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Einleitung
Worum es in diesem Ratgeber geht
Eine vergrößerte Prostata ist bei Männern ab dem mittleren Lebensalter ein häufiges Thema. In diesem Ratgeber liegt der Schwerpunkt auf Medikamenten bei vergrößerter Prostata. Ziel ist es, verständlich zu erklären, welche Medikamente es gibt, wie sie wirken, welche Nebenwirkungen möglich sind und welche praktischen Aspekte bei der Anwendung wichtig sind. Der Text richtet sich an Männer im Alter von etwa 40–70 Jahren und an ihre Angehörigen. Er ersetzt keine ärztliche Beratung, bietet aber eine fundierte Grundlage, um Gespräche mit dem Hausarzt oder Urologen vorzubereiten.
Warum Medikamente oft die erste Wahl sind
Bei vielen Männern mit leichter bis mäßiger Prostatavergrößerung sind Medikamente die erste Behandlungsoption. Medikamente können Symptome lindern, das Harnverhalten verbessern und in einigen Fällen das Risiko für operative Eingriffe verringern. Die Entscheidung für oder gegen eine medikamentöse Therapie hängt von der Stärke der Beschwerden, dem übrigen Gesundheitszustand und den persönlichen Präferenzen ab. In der Praxis werden vor allem zwei Wirkstoffgruppen eingesetzt: alpha-Blocker und 5-alpha-Reduktase-Hemmer.
Aufbau dieses Artikels
Der Ratgeber ist in mehrere Abschnitte gegliedert: Definition der Erkrankung, Ursachen, typische Symptome, Schritte zur Diagnose, die medikamentöse Behandlung mit konkreten Beispielen, Prognose sowie eine zusammenfassende Übersicht mit praktischen Tipps. Jeder Abschnitt enthält klare Informationen und bei Bedarf Listen mit Beispielen und Zahlenangaben. Zudem finden Sie Hinweise, wann ein Arztbesuch ratsam ist.
Konkrete Erwartungen an diesen Text
Sie erhalten hier keine verbindlichen Therapiepläne, sondern evidenzbasierte Informationen und praktische Hinweise: welche Medikamente häufig verschrieben werden, wie lange man mit einer Wirkung rechnen kann, welche Nebenwirkungen wichtig sind und welche Alternativen bestehen. In Zweifelsfällen oder bei akuten Beschwerden wird immer empfohlen, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Wann zum Arzt?
Wann zum Arzt? Suchen Sie ärztlichen Rat, wenn Sie plötzliche starke Schmerzen beim Wasserlassen, Blut im Urin, Fieber oder einen kompletten Harnverhalt (kein Wasserlassen möglich) bemerken. Bei zunehmenden Einschränkungen der Lebensqualität durch nächtliche Toilettengänge, starkem Harndrang oder schwachem Harnstrahl ist ebenfalls eine Untersuchung sinnvoll.
Praktischer Tipp
Notieren Sie vor dem Arzttermin die Häufigkeit des nächtlichen Wasserlassens, bestehende Medikamente und bekannte Begleiterkrankungen (z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes). Solche Informationen erleichtern die Therapieentscheidung und die individuelle Auswahl von Medikamenten.
Definition
Was bedeutet "vergrößerte Prostata"?
Die Prostata ist eine Drüse, die unterhalb der Blase und vor dem Enddarm liegt. Bei vielen Männern kommt es mit zunehmendem Alter zu einer Vergrößerung des Prostatagewebes. Fachsprachlich wird dies oft als benigne Prostatahyperplasie (BPH) bezeichnet. Wichtig ist, dass es sich dabei nicht um Krebs handelt, sondern um eine gutartige Vergrößerung, die dennoch Beschwerden verursachen kann.
Anatomie und funktionelle Konsequenzen
Die Prostata umschließt den Anfangsteil der Harnröhre. Wenn das Prostatagewebe wächst, kann es die Harnröhre einengen und so den Harnfluss behindern. Diese Einengung führt zu den typischen Problemen beim Wasserlassen wie schwachem Strahl, Restharngefühl oder häufigem Harndrang. Nicht alle Männer mit einer vergrößerten Prostata haben Beschwerden; die Größe allein korreliert nicht immer mit der Schwere der Symptome.
Unterschiede zu anderen Begriffen
Man unterscheidet die gutartige Prostatavergrößerung von anderen Prostataproblemen wie akuter Prostatitis (Entzündung) oder Prostatakrebs. Während Entzündungen oft Schmerz und Fieber verursachen können, ist die BPH primär durch Störungsbilder des Harntrakts gekennzeichnet. Bei Verdacht auf bösartige Veränderungen sind zusätzliche Untersuchungen notwendig.
Messgrößen und Beschreibung
In der Praxis werden Größe, Symptomschwere und Harnfluss gemessen. Gängige Parameter sind das Prostatavolumen in Millilitern (z. B. 30–70 ml gilt oft als vergrößert), der maximale Harnfluss (Qmax) in ml/s und standardisierte Symptomfragebögen wie der IPSS (International Prostate Symptom Score). Diese Werte helfen, Therapieentscheidungen zu treffen.
Wann zum Arzt?
Wann zum Arzt? Ein Arztbesuch ist ratsam, wenn Sie neue Probleme beim Wasserlassen bemerken, insbesondere wenn der Harnstrahl deutlich schwächer wird, sich die Häufigkeit beim Wasserlassen stark verändert oder Blut im Urin auftritt. Selbst bei geringen Beschwerden kann eine ärztliche Einschätzung sinnvoll sein, um andere Ursachen auszuschließen.
Praktische Beispiele
- Beispiel 1: Ein Mann mit Prostatavolumen 40 ml und leichtem nächtlichen Harndrang wird häufig konservativ (medikamentös) betreut.
- Beispiel 2: Bei hohem Restharn oder wiederkehrenden Harnwegsinfekten kann ein Urologe weitergehende Maßnahmen empfehlen.
- Beispiel 3: Bei Beschwerden, die Alltag und Schlafqualität stark beeinträchtigen, sind medikamentöse Therapieversuche üblich.
Ursachen
Biologische Grundlagen der Prostatavergrößerung
Die genaue Ursache für eine vergrößerte Prostata ist nicht vollständig geklärt, aber mehrere Faktoren tragen zur Entwicklung bei. Ein zentraler Aspekt ist die Veränderung des Hormonhaushalts mit dem Alter, insbesondere die Wirkung von Testosteron und seinem aktiveren Metaboliten Dihydrotestosteron (DHT). DHT fördert das Wachstum von Prostatagewebe. Daneben spielen Zellwachstumsfaktoren und lokale Entzündungsprozesse eine Rolle.
Altersabhängigkeit und Häufigkeit
Die Wahrscheinlichkeit, eine benigne Prostatavergrößerung zu entwickeln, steigt mit dem Alter. Etwa 50% der Männer über 50 haben histologische Veränderungen, und die Prävalenz klinisch relevanter Symptome nimmt in den folgenden Jahrzehnten weiter zu. Bei Männern über 70 Jahre sind deutlich mehr betroffen. Diese Zahlen bedeuten nicht zwangsläufig, dass jeder Mann Symptome bekommt, aber das Risiko steigt mit dem Alter.
Weitere Risikofaktoren
Mehrere weitere Faktoren können das Risiko für eine Prostatavergrößerung erhöhen oder den Verlauf beeinflussen. Dazu gehören Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus, Übergewicht (Adipositas), kardiovaskuläre Erkrankungen und ein Bewegungsmangel. Rauchen, hoher Alkoholkonsum und gewisse Medikamente können zusätzlich Einfluss haben.
Mechanismen am Gewebe
Auf zellulärer Ebene führen hormonelle Signale und lokale Wachstumsfaktoren zu vermehrter Zellteilung in der periurethralen und transitionalen Zone der Prostata. Dies erklärt, warum die Vergrößerung häufig die Harnröhre einengt. Chronische, niedrigrangige Entzündungsprozesse scheinen das Wachstum ebenfalls zu begünstigen.
Wann zum Arzt?
Wann zum Arzt? Wenn Sie zu Risikogruppen gehören (z. B. Diabetes, starkes Übergewicht) und erste Beschwerden beim Wasserlassen feststellen, ist eine ärztliche Abklärung sinnvoll. Auch bei familiärer Belastung oder Sorge um Prostatakrankheiten sollten Sie vorstellig werden.
Praktische Hinweise und Beispiele
- Beispiel: Ein 55-jähriger Mann mit Typ-2-Diabetes berichtet über nächtlichen Harndrang — erhöhte Wachsamkeit ist geboten.
- Lebensstil-Tipp: Regelmäßige körperliche Aktivität (z. B. 30 Minuten Gehen an mindestens 5 Tagen/Woche) kann das Risiko für symptomatische BPH positive beeinflussen.
- Medikamenten-Beispiel: Einige Antidepressiva oder Anticholinergika können Harnverhalt begünstigen und sollten bei Prostata-Beschwerden geprüft werden.
Symptome
Typische Symptome bei vergrößerter Prostata
Die Beschwerden bei einer vergrößerten Prostata betreffen hauptsächlich das untere Harntraktverhalten. Typische Symptome sind ein eingeschränkter Harnstrahl, häufiges Wasserlassen, besonders nachts (Nykturie), dringender Harndrang und das Gefühl von Restharn nach dem Wasserlassen. Symptome können allmählich zunehmen und die Lebensqualität spürbar beeinträchtigen.
Differenzierung der Symptomgruppen
Man unterscheidet oft zwei Gruppen von Symptomen: obstruktive (durch Harnröhrenverengung) und irritative Symptome (durch Blasenüberaktivität). Obstruktive Symptome umfassen schwachen Strahl, Unterbrechungen beim Wasserlassen und ein verlängertes Entleeren. Irritative Symptome umfassen häufigen Harndrang, Brennen oder plötzlichen Drang, die oft mit nächtlichem Aufwachen verbunden sind.
Konkrete Zahlen und Beispiele
Als praktische Orientierung: Männer mit einem IPSS-Wert von 0–7 gelten als leicht betroffen, 8–19 als mittelschwer und 20–35 als stark betroffen. Ein Beispiel: Ein Mann, der mehr als zweimal pro Nacht aufwacht, um zu urinieren, erlebt oft eine signifikante Einschränkung der Schlafqualität. Ein maximaler Harnfluss (Qmax) unter 10 ml/s kann auf eine relevante Obstruktion hinweisen.
Begleiterscheinungen und Komplikationen
Unbehandelt können Beschwerden zu Komplikationen führen: wiederkehrende Harnwegsinfekte, Blasensteine, Nierenschäden durch Rückstau und in Extremfällen akuter Harnverhalt. Besonders gefährlich ist ein plötzlicher, kompletter Harnverhalt, der eine sofortige medizinische Behandlung erfordert.
Wann zum Arzt?
Wann zum Arzt? Bitten Sie um sofortige ärztliche Hilfe, wenn Sie plötzlich gar nicht mehr urinieren können, wenn Fieber oder starke Flankenschmerzen hinzukommen oder wenn Blut im Urin sichtbar wird. Bei schleichend zunehmenden Beschwerden ist eine zeitnahe Abklärung beim Hausarzt oder Urologen ratsam.
Praktische Tipps
- Führen Sie ein Urintagebuch (Anzahl Toilettengänge tagsüber/nachts) vor dem Arzttermin.
- Beobachten Sie Veränderungen im Harnstrahl (Dauer, Unterbrechungen) und notieren Sie diese.
- Vermeiden Sie abends reichlich Flüssigkeit und Alkohol, um nächtliche Toilettengänge zu reduzieren.
- Prüfen Sie aktuelle Medikamente mit dem Arzt, da einige Arzneien Harnausscheidung beeinflussen können.
- Seien Sie offen für konservative Therapieoptionen einschließlich Medikamenten.
Diagnose
Schritte zur Diagnosestellung
Die Diagnose einer vergrößerten Prostata und die Entscheidung für eine medikamentöse Behandlung beruhen auf mehreren Bausteinen: Anamnese, körperliche Untersuchung, Urinuntersuchungen und oft weitere Tests wie Ultraschall oder Harnstrahlmessung. Ziel ist, andere Ursachen auszuschließen, die Symptomschwere zu beurteilen und Risiken für Komplikationen zu erkennen.
Wesentliche Untersuchungen im Detail
Zu den Standarduntersuchungen gehören:
- Eine ausführliche Befragung zu Symptomen, z. B. mithilfe des IPSS-Fragebogens.
- Die körperliche Untersuchung inklusive digitaler rektaler Untersuchung (DRU) zur Abschätzung der Prostatagröße und -beschaffenheit.
- Urinuntersuchungen (Stix, Urinkultur bei Verdacht auf Infekt).
- Messung des maximalen Harnflusses (Uroflowmetrie) und Bestimmung des Restharns per Ultraschall.
- Blutuntersuchungen, z. B. Nierenwerte und gegebenenfalls PSA (Prostata-spezifisches Antigen) zur weiteren Abklärung.
Bedeutung der Befunde für die Therapieentscheidung
Die Entscheidung für Medikamente hängt von Symptomschwere, Prostatagröße und individuellen Risikofaktoren ab. Ein Mann mit mäßigen Beschwerden und Prostatagröße 30–40 ml könnte zunächst medikamentös behandelt werden, während größere Volumina oder erheblicher Restharn häufiger operative Maßnahmen nahelegen. PSA-Werte werden interpretiert, um möglicherweise notwendige Abklärungen auf Prostatakrebs vorzunehmen.
Wann zum Arzt?
Wann zum Arzt? Suchen Sie einen Facharzt auf, wenn Sie anhaltende oder sich verschlechternde Beschwerden bemerken. Bei akuter Verschlechterung, Fieber oder Verdacht auf Infektion ist eine zeitnahe Untersuchung wichtig. Ebenso sollten plötzliche Harnverhalte sofort ärztlich behandelt werden.
Praktische Hinweise für den Arztbesuch
- Bringen Sie eine Liste Ihrer aktuellen Medikamente und bekannten Vorerkrankungen mit.
- Notieren Sie vorab die Häufigkeit der Toilettengänge und nächtliche Unterbrechungen.
- Erwarten Sie, dass manche Befunde (z. B. PSA) zusätzliche Erklärung und ggf. Nachkontrollen benötigen.
- Fragen Sie gezielt nach den Vor- und Nachteilen medikamentöser Optionen für Ihre Situation.
Behandlung
Überblick: Behandlungsoptionen bei vergrößerter Prostata
Die Behandlung einer vergrößerten Prostata richtet sich nach Beschwerdegrad, Prostatagröße, Begleiterkrankungen und Patientenwunsch. Zur Auswahl stehen konservative Maßnahmen, medikamentöse Therapien und operative Verfahren. In vielen Fällen sind Medikamente die erste Wahl, insbesondere bei leichten bis mäßigen Symptomen. Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die medikamentösen Optionen, deren Wirkung, Nebenwirkungen und praktische Aspekte der Anwendung.
Wichtige Medikamentengruppen
Die am häufigsten eingesetzten Medikamente sind:
- Alpha-1-Blocker (z. B. Tamsulosin, Alfuzosin): Sie entspannen die glatte Muskulatur in Prostata und Blasenhals, verbessern den Harnfluss oft innerhalb von Tagen bis Wochen.
- 5-alpha-Reduktase-Hemmer (z. B. Finasterid, Dutasterid): Sie reduzieren die Umwandlung von Testosteron zu DHT und können das Prostatavolumen in Monaten verkleinern; sinnvoll bei größerer Prostata.
- Phosphodiesterase-5-Hemmer (z. B. Tadalafil): In bestimmten Fällen kann dieser Wirkstoff bei kombinierter Blasen- und Erektionsproblematik helfen.
- Antimuskarinika oder Beta-3-Agonisten: Diese Mittel können bei stark irritativen Symptomen (z. B. Dranginkontinenz) ergänzend eingesetzt werden.
- Kombinationstherapien: In vielen Fällen werden Alpha-Blocker und 5-alpha-Reduktase-Hemmer gemeinsam verwendet, um kurzfristig Symptome zu lindern und langfristig das Prostatavolumen zu reduzieren.
Wirkungseintritt und Dauer der Behandlung
Alpha-Blocker wirken meist schnell (Tage bis Wochen), 5-alpha-Reduktase-Hemmer benötigen mehrere Monate (oft 3–6 Monate), um einen messbaren Effekt zu zeigen. Bei Beschwerden, die die Lebensqualität beeinträchtigen, kann eine Langzeittherapie über Jahre notwendig sein. Die Entscheidung zur Fortführung sollte regelmäßig in Absprache mit dem Arzt überprüft werden.
Nebenwirkungen und Risiken
Alle Medikamente haben mögliche Nebenwirkungen, die bei der Wahl berücksichtigt werden müssen. Häufige Nebenwirkungen von Alpha-Blockern sind Schwindel, Blutdruckabfall beim Aufstehen und gelegentlich Ejakulationsstörungen. 5-alpha-Reduktase-Hemmer können sexuelle Nebenwirkungen wie verminderte Libido oder Erektionsstörungen verursachen und führen zu langfristigen Effekten auf PSA-Werte. Bei kombinierter Therapie steigt das Nutzen-Risiko-Profil, was eine sorgfältige Indikationsstellung notwendig macht.
Wann zum Arzt?
Wann zum Arzt? Stellen Sie die Medikation nicht eigenmächtig ab. Konsultieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie neue oder starke Nebenwirkungen bemerken (z. B. plötzliche Sehstörungen, starke Blutdruckabfälle, anhaltende Schmerzen). Bei fehlendem Therapieeffekt nach angemessener Zeitspanne (z. B. 3 Monate bei Alpha-Blockern, 6 Monate bei 5-alpha-Reduktase-Hemmern) sollte die Therapie überprüft werden.
Praktische Tipps zur Anwendung
- Alpha-Blocker werden oft abends eingenommen, um Schwindel beim Aufstehen zu reduzieren.
- Bei 5-alpha-Reduktase-Hemmern ist Geduld wichtig — der Effekt zeigt sich erst nach Monaten.
- Besprechen Sie mögliche Wechselwirkungen mit anderen Arzneien wie Blutdruckmitteln.
- Wenn Sie operative Alternativen in Erwägung ziehen, klären Sie vorher, welche medikamentösen Optionen ausgeschöpft wurden.
- Für detaillierte Information zu Medikamenten und Abwägung siehe auch die Themenseiten zu Medikamente für Prostata und zu Medikamente für vergrößerte Prostata.
Prognose
Verlaufsaussichten bei medikamentöser Behandlung
Die Prognose bei einer vergrößerten Prostata ist in den meisten Fällen gut, insbesondere wenn Symptome früh erkannt und behandelt werden. Medikamente können Beschwerden deutlich lindern und das Risiko für akute Komplikationen wie Harnverhalt oder wiederkehrende Harnwegsinfekte reduzieren. Allerdings ist die Wirkung abhängig von Wirkstoffklasse, Prostatagröße und individuellem Ansprechen.
Erwartbare Wirkungen nach Zeitangaben
Bei Alpha-Blockern ist in der Regel innerhalb von Tagen bis wenigen Wochen eine Verbesserung des Harnflusses zu erwarten. Bei 5-alpha-Reduktase-Hemmern können strukturelle Veränderungen und Reduktionen des Prostatavolumens erst nach mehreren Monaten messbar sein. Kombinationsbehandlungen zeigen häufig die besten Ergebnisse für kurzfristige Symptomlinderung und langfristige Volumenreduktion.
Langfristige Perspektive und Operationsbedarf
Viele Männer können mit medikamentöser Therapie über Jahre eine akzeptable Lebensqualität erzielen. Ein Teil der Patienten benötigt jedoch später operative Maßnahmen, insbesondere wenn Komplikationen auftreten oder Medikamente nicht ausreichend wirken. Studien zeigen, dass eine erfolgreiche medikamentöse Therapie das Operationsrisiko senken kann, aber nicht bei allen Patienten vermeidbar ist.
Faktoren, die die Prognose beeinflussen
Wesentliche Einflussfaktoren sind das Anfangsprostatavolumen, das Ausmaß des Restharns, Begleiterkrankungen (z. B. Diabetes) sowie die Compliance mit der Medikation. Männer mit sehr großem Prostatavolumen oder hoher Restharnmenge sprechen oft weniger gut auf alleinige medikamentöse Therapie an und sollten frühzeitig urologisch nachbegründet werden.
Wann zum Arzt?
Wann zum Arzt? Vereinbaren Sie regelmäßige Kontrolltermine, wenn Sie medikamentös behandelt werden. Suchen Sie sofort einen Arzt auf bei plötzlichem Harnverhalt, Fieber, starken Schmerzen oder unerwarteten Nebenwirkungen unter der Medikation. Die langfristige Therapie sollte mindestens einmal jährlich geprüft werden.
Praktische Empfehlungen
- Planen Sie Nachkontrollen: 4–12 Wochen nach Therapiebeginn, dann in regelmäßigen Abständen.
- Dokumentieren Sie Veränderungen in einem Symptomtagebuch (IPSS-Werte, nächtliche Toilettengänge).
- Bei Nebenwirkungen: Besprechen Sie Dosisanpassungen oder Wechsel auf Alternativpräparate.
- Bei fraglichem Nutzen nach angemessener Behandlungsdauer sollte ein Urologe alternative Optionen prüfen.
Zusammenfassung
Kernaussagen zu Medikamenten bei vergrößerter Prostata
Medikamente sind eine wichtige und oft erste Behandlungsoption bei einer vergrößerten Prostata. Die beiden zentralen Wirkstoffgruppen sind Alpha-Blocker zur schnellen Symptomlinderung und 5-alpha-Reduktase-Hemmer zur langfristigen Volumenreduktion. In vielen Fällen erfolgt eine Kombinationstherapie, um kurzfristig Beschwerden zu mildern und langfristig das Progressionsrisiko zu senken.
Wesentliche Punkte für die Praxis
Für Männer im Alter 40–70 gilt: Frühe Abklärung bei Symptomen erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche, medikamentöse Behandlung. Präzise Diagnostik (IPSS, Uroflowmetrie, Restharnmessung, ggf. PSA) hilft, die passende Therapie zu wählen. Nebenwirkungen sind bei allen Medikamenten möglich und sollten in die Nutzen-Risiko-Abwägung einbezogen werden.
Was Sie konkret tun können
- Beobachten und dokumentieren Sie Symptome (z. B. Häufigkeit, nächtliche Toilettengänge).
- Bringen Sie Medikamentenlisten und Vorerkrankungen zum Arzttermin mit.
- Erwägen Sie zunächst eine medikamentöse Therapie bei leichten bis mäßigen Beschwerden.
- Sprich Sie mit dem Arzt über mögliche Nebenwirkungen und Erfolgskriterien (z. B. IPSS-Senkung).
- Informieren Sie sich weiter auf spezialisierten Seiten zu Behandlungsmöglichkeiten wie Medikamente für Prostata und zu spezifischen Informationen unter Medikamente für vergrößerte Prostata.
Wann zum Arzt?
Wann zum Arzt? Suchen Sie ärztliche Hilfe bei plötzlichen Verschlechterungen, Unfähigkeit zu urinieren, Blut im Urin oder bei Nebenwirkungen, die Ihre Lebensqualität beeinträchtigen. Regelmäßige Kontrollen sind wichtig, um Therapieerfolg und Sicherheit zu gewährleisten.
Abschließende Hinweise
Dieser Artikel bietet eine umfassende Übersicht, ersetzt aber keine individuelle medizinische Beratung. Bei Unsicherheiten oder akuten Symptomen wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt oder Urologen. Informierte Entscheidungen in Zusammenarbeit mit behandelnden Ärzten führen meist zu besten Ergebnissen.
Medizinischer Hinweis
Die Informationen auf dieser Seite dienen ausschließlich der allgemeinen Information und ersetzen keine persönliche Beratung, Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Arzt. Bei gesundheitlichen Beschwerden konsultieren Sie bitte immer einen Arzt.
📚Wissenschaftliche Quellen
Die folgenden externen Quellen dienen als Grundlage für die in diesem Artikel präsentierten Informationen:
- 📋LeitlinieS2e-Leitlinie: Therapie des Benignen Prostatasyndroms (BPS)https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/043-034
- Management of Benign Prostatic Hyperplasia: Review Article (PubMed)https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21718507/
- Informationen zur Männergesundheit (RKI)https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Themen/Maennergesundheit/maennergesundheit_node.html
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