Prostata Blut Im Urin
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Einleitung
Worum geht es?
Blut im Urin (medizinisch: Hämaturie) ist ein Symptom, das verschiedene Ursachen haben kann. Bei Männern zwischen 40 und 70 Jahren wird häufig die Prostata als mögliche Quelle von Blutungen in Betracht gezogen. Dieser Ratgeber erklärt verständlich, welche Zusammenhänge bestehen, welche Untersuchungen sinnvoll sind und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. Ziel ist es, sachlich und ohne Panik zu informieren.
Warum ist das Thema wichtig?
Blut im Urin kann ein Hinweis auf harmlose, vorübergehende Störungen sein, aber auch auf ernsthafte Erkrankungen. Eine gut informierte Einschätzung hilft, richtige Entscheidungen zu treffen, z. B. ob kurzfristig ärztliche Abklärung nötig ist oder welche Untersuchungen folgen sollten. Bei Männern im mittleren und höheren Alter ist die Prostata eine relevante Körperstruktur, die sowohl funktionelle als auch organische Probleme verursachen kann.Übersicht der Inhalte
Dieser Artikel behandelt Ursachen, typische Symptome, Häufigkeit, klinische Abklärung (Diagnose), Behandlungsmöglichkeiten und praktische Tipps zur Selbstbeobachtung. Es werden konkrete Beispiele und Zahlen genannt, damit Sie die Informationen einordnen können. Ebenso finden Sie Hinweise, wann Sie zeitnah ärztliche Hilfe suchen sollten.Zielgruppe und Sprache
Der Text richtet sich an Männer im Alter von 40 bis 70 Jahren und verwendet eine klare, leicht verständliche Sprache (Sprachniveau B2). Es werden medizinische Begriffe erklärt und mit Betonungen versehen, damit die wichtigsten Punkte sofort erkennbar sind.Was dieser Artikel nicht macht
Der Artikel ersetzt keine individuelle ärztliche Beratung, gibt keine Diagnosen und macht keine Heilversprechen. Bei akuten Beschwerden oder Unsicherheiten sollten Sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Zur vertiefenden Untersuchung der Prostata verweisen wir auf die Prostata-Untersuchung, die häufig als Teil der Abklärung durchgeführt wird.Wann zum Arzt?
Wenn Sie sichtbares Blut im Urin bemerken, Schmerzen beim Wasserlassen haben, Fieber oder Schüttelfrost auftreten oder Sie plötzlich Ihre gewohnte Blasenentleerung nicht mehr kontrollieren können, suchen Sie möglichst zeitnah einen Arzt auf. Blut im Urin kann Zeichen einer ernsten Erkrankung sein und sollte ärztlich abgeklärt werden.Ursachen
Allgemeine Ursachen von Blut im Urin
Blut im Urin kann viele Ursachen haben. Bei Männern im Alter von 40 bis 70 Jahren spielen sowohl Erkrankungen der Prostata als auch Harnwege, Nieren oder systemische Erkrankungen eine Rolle. Typische Ursachen sind Entzündungen, mechanische Verletzungen, Tumoren oder Gefäßveränderungen. Eine sorgfältige Anamnese und gezielte Untersuchungen sind nötig, um die Ursache einzugrenzen.
Prostatabezogene Ursachen
Bei der Prostata können mehrere Zustände zu sichtbarem oder mikroskopischem Blut im Urin führen: eine akute oder chronische Prostataentzündung (Prostatitis), eine vergrößerte Prostata (Benignes Prostatasyndrom) mit Gefäßbrüchen bei Belastung, oder seltener Tumoren der Prostata. Häufig ist die Blutungsquelle nahe der Harnröhre, sodass Blut beim oder nach dem Wasserlassen auffällt.Weitere urologische Ursachen
Zu den häufigeren Ursachen zählen:- Infektionen der Harnblase (Zystitis) oder Nierenbeckens (Pyelonephritis)
- Harnsteine in Niere, Harnleiter oder Blase
- Blasen- oder Nierenkarzinom (insbesondere bei älteren Rauchern ist dieses Risiko erhöht)
- Traumen, z. B. nach Stürzen, Verkehrsunfällen oder medizinischen Eingriffen
- Medikamenteninduziert, z. B. durch Blutverdünner (Antikoagulanzien) oder bestimmte Antibiotika
Systemische Ursachen
Manche Erkrankungen außerhalb der Harnwege können zu Hämaturie führen, etwa Blutgerinnungsstörungen, schwere Bluthochdruckschäden an den Nieren oder bestimmte Autoimmunerkrankungen. Auch intensiver Sport (sogenannte ,Marathon-Hämaturie‘) oder starkes Husten bei Lungenerkrankungen kann manchmal Blut im Urin sichtbar machen.Beispielhafte Zahlen und Wahrscheinlichkeiten
In urologischen Untersuchungen zeigt sich, dass bei Männern mit sichtbarer Hämaturie etwa 10–20% eine ernsthafte urologische Ursache wie Tumor oder schwere Nierenerkrankung haben; die Mehrheit der Fälle hat jedoch gut behandelbare Ursachen wie Infektionen oder Steine. Bei mikroskopischer Hämaturie ohne sichtbares Blut sinkt die Wahrscheinlichkeit für schwere Diagnosen.Wann zum Arzt?
Bei erstmaligem sichtbarem Blut im Urin oder wiederkehrenden Episoden sollten Sie zeitnah ärztliche Abklärung in Anspruch nehmen. Besonders bei Risikofaktoren (Rauchen, Alter >50, Schmerzen, Gewichtsverlust) ist eine schnelle Untersuchung ratsam.Symptome
Wie äußert sich Blut im Urin?
Blut im Urin kann verschieden sichtbar werden: Manche Männer bemerken eine rötliche bis braune Verfärbung des Urins (makroskopische Hämaturie), andere haben keine sichtbare Verfärbung und Blut wird nur im Labor nachgewiesen (mikroskopische Hämaturie). Die Farbe kann je nach Ursache von hellrot bis dunkelbraun variieren.
Begleitsymptome
Oft treten zusätzliche Symptome auf, die Hinweise auf die Ursache geben. Typische Begleitsymptome sind:- Schmerzen beim Wasserlassen (Dysurie)
- Fieber oder Schüttelfrost bei Infektionen
- Flankenschmerzen bei Nieren- oder Harnleitersteinen
- Blasenentleerungsstörungen wie häufiges Wasserlassen, schwacher Harnstrahl oder Nachträufeln
- Schmerzen im Unterbauch
Symptome bei Prostata-bedingter Hämaturie
Wenn die Prostata beteiligt ist, finden sich oft zusätzlich Beschwerden des unteren Harntraktes wie nächtliches Wasserlassen (Nykturie), ein verspäteter Harnstrahl oder das Gefühl einer unvollständigen Entleerung. Bei Prostatitis können Fieber, Schmerzen im Damm oder im unteren Rücken hinzu kommen. Blut kann beim oder nach dem Wasserlassen auftreten und manchmal auch nach Ejakulation.Konkrete Beispiele
Ein 55-jähriger Mann bemerkt nach schwerer körperlicher Arbeit plötzlich hellrotes Blut am Ende des Wasserlassens, ohne Fieber; Ursache war ein kleiner Gefäßriss an einer vergrößerten Prostata. Ein anderer Mann zwischen 60 und 70 Jahren hat dunklen, teerartigen Urin ohne Schmerzen; im weiteren Verlauf stellte sich ein Blasentumor als Ursache heraus. Solche Beispiele zeigen, wie unterschiedlich die Präsentation sein kann.Wann zum Arzt?
Bei sichtbarem Blut im Urin, bei Fieber oder bei starken Schmerzen sollten Sie unverzüglich ärztliche Hilfe suchen. Auch wenn nur mikroskopisch Blut im Urin gefunden wird, ist eine ärztliche Abklärung sinnvoll, besonders bei Männern über 50 oder mit zusätzlichen Risikofaktoren wie Rauchen.Häufigkeit
Wie häufig tritt Blut im Urin auf?
Die Häufigkeit von Hämaturie hängt von der Altersgruppe, Untersuchungsart und Definition ab. Sichtbare Hämaturie ist seltener als mikroskopische Hämaturie, die oftmals zufällig im Urin-Streifentest oder in Routineuntersuchungen entdeckt wird. Studien zeigen, dass etwa 1–2% der Erwachsenen sichtbare Hämaturie erleben, während mikroskopische Hämaturie je nach Population in 5–20% auftreten kann.
Altersabhängigkeit
Mit steigendem Alter nimmt die Wahrscheinlichkeit für Harnwegs- und Prostataerkrankungen zu. Bei Männern über 50 steigt die Prävalenz von Prostataveränderungen deutlich an; etwa 50% der Männer über 50 haben eine histologische Vergrößerung der Prostata, und die Symptomatik nimmt mit dem Alter zu. Sichtbare Hämaturie ist bei älteren Männern häufiger ein Grund zur sofortigen urologischen Abklärung.Risikogruppen
Besondere Risikofaktoren, die die Häufigkeit erhöhen: Rauchen, berufliche Exposition gegenüber Karzinogenen, bekannte Nieren- oder Blasenerkrankungen, frühere Strahlentherapie im Beckenbereich und die Einnahme von Blutverdünnern. In Bevölkerungsstudien zeigen Raucher ein erhöhtes Risiko für Blasentumoren und damit verbundene Hämaturie.Zahlenbeispiele
In klinischen Reihen stellen Urologen bei Patienten mit sichtbarer Hämaturie in bis zu 10–20% der Fälle eine schwere Ursache wie ein Tumor fest; bei mikroskopischer Hämaturie ist die Wahrscheinlichkeit geringer. Unter Männern, die wegen Hämaturie urologisch abgeklärt werden, liegt der Anteil der diagnostizierten Blasenkrebsfälle je nach Studie zwischen 5% und 15%.Praktische Bedeutung
Die relative Häufigkeit erklärt, warum sichtbares Blut im Urin immer ernst genommen wird: Auch wenn viele Fälle gutartig sind, steigt mit dem Alter die Wahrscheinlichkeit für ernsthafte Ursachen. Daher empfehlen Leitlinien eine strukturierte Abklärung bei Erwachsenen mit neu aufgetretener Hämaturie.Wann zum Arzt?
Bei erstmaligem Sichtbarwerden von Blut im Urin oder wiederholten positiven Urinbefunden sollten Sie fachärztliche Abklärung in Erwägung ziehen, insbesondere wenn Sie älter als 50 Jahre sind oder zu einer Risikogruppe gehören.Wann zum Arzt?
Dringlichkeit einschätzen
Wenn Sie Blut im Urin bemerken, stellt sich die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für ärztliche Hilfe. Generell gilt: Sichtbares Blut sollte nicht ignoriert werden. Bei gleichzeitigem Fieber, starken Schmerzen, Kreislaufproblemen, plötzlicher Unfähigkeit zu urinieren (Harnverhalt) oder großen Blutmengen ist sofortige medizinische Versorgung notwendig, gegebenenfalls in einer Notaufnahme.
Wann Sie zeitnah einen Arzt aufsuchen sollten
Sie sollten innerhalb weniger Tage eine hausärztliche oder urologische Abklärung suchen, wenn folgende Situationen vorliegen:- Sichtbares Blut im Urin ohne vorherige erkennbare Ursache
- Begleitsymptome wie Fieber, Schüttelfrost, starke Flankenschmerzen oder Schmerzen beim Wasserlassen
- Bekannte Risikofaktoren: Rauchen, Alter über 50, vorherige urologische Erkrankungen
- Dauerhafte oder wiederkehrende Blutspuren im Urin
- Einnahme von Blutverdünnern oder Gerinnungsstörungen
Notfälle und sofortiges Handeln
Unmittelbar ärztliche Hilfe benötigen Sie bei: stark blutem Urin mit Kreislaufbelastung (Schwindel, Schwäche), akutem Harnverhalt (kein Wasserlassen möglich) oder wenn Sie Blutgerinnsel im Urin bemerken, die Schmerzen verursachen. In solchen Fällen ist eine stationäre Aufnahme und oft eine rasche urologische Intervention notwendig.Welche Fachärzte sind zuständig?
Für die Abklärung ist meist der Urologe zuständig. Der Hausarzt kann als erste Anlaufstelle dienen, Symptome einschätzen, erste Urinuntersuchungen durchführen und überweisen. Bei Prostata-spezifischen Fragestellungen kann die Prostata-Hauptseite Hintergrundinformationen bieten und der Urologe weiterführende Untersuchungen veranlassen.Vorbereitung für den Arztbesuch
Notieren Sie zeitliche Abläufe (erstes Auftreten des Blutes, begleitende Symptome), Medikamente (insbesondere Blutverdünner), Vorerkrankungen und relevante Risikofaktoren. Bringen Sie, wenn möglich, eine Urinprobe zur Konsultation mit. Diese Informationen erleichtern die rasche Diagnostik.Wann zum Arzt?
Kurz gesagt: Sichtbares Blut im Urin erfordert zeitnahe ärztliche Abklärung; bei schweren Begleitsymptomen oder akutem Harnverhalt ist sofortige Notfallversorgung angezeigt.Diagnose
Grundprinzipien der Diagnostik
Die Diagnostik von Blut im Urin hat das Ziel, die Blutungsquelle zu lokalisieren und gefährliche Ursachen auszuschließen. Die Abklärung erfolgt schrittweise: Anamnese, körperliche Untersuchung, Urinanalysen, bildgebende Verfahren und gegebenenfalls endoskopische Untersuchungen. Beim Verdacht auf prostata-bedingte Ursachen sind gezielte Untersuchungen der Prostata Teil des Vorgehens.
Wichtige Schritte in der Diagnostik
Zu den Standarduntersuchungen gehören typischerweise:- Anamnese: Auftreten, Dauer, Begleitsymptome, Medikamentenanamnese (z. B. Antikoagulanzien)
- Urinuntersuchung: Makroskopische Begutachtung, Urin-Streifentest und Urinmikroskopie
- Urin-Kultur bei Verdacht auf Infektion
- Blutuntersuchungen: Blutbild, Nierenwerte (Kreatinin), Gerinnungstests
- Bildgebung: Ultraschall von Nieren und Blase, ggf. CT-Urografie
Endoskopische Verfahren
Bei anhaltender oder unklarer Hämaturie wird häufig eine zystoskopische Untersuchung der Blase und Harnröhre durchgeführt, um Blutquellen wie Blasenpolypen oder Tumoren auszuschließen. Diese Untersuchung erfolgt durch den Urologen und erlaubt eine direkte Sichtkontrolle sowie ggf. sofortige Maßnahmen wie Probenentnahme.Untersuchungen der Prostata
Die Prostata wird klinisch durch digitale rektale Untersuchung beurteilt; bildgebende Verfahren wie transrektaler Ultraschall (TRUS) können zusätzliche Informationen liefern. Bei Verdacht auf Prostatitis kann eine spezifische Urin- oder Sekretuntersuchung sinnvoll sein. Weitere Diagnostik zur Abklärung von Prostatakrebs (PSA-Wert, Biopsie) wird individuell erwogen und mit den Patienten besprochen. Informationen zu Untersuchungen finden Sie auf der Seite zur Prostata-Untersuchung.Beispiele für diagnostische Befunde
Eine Urin-Kultur mit erhöhten Leukozyten und bakterieller Besiedlung spricht für eine Infektion. Ein unauffälliger Ultraschall mit positiver Zystoskopie kann auf Blasenmukosaprozesse hinweisen. Ein erhöhter PSA-Wert allein ist nicht beweisend, kann aber Anlass zur weiteren Abklärung sein. Die Auswahl der Untersuchungen richtet sich nach dem klinischen Bild und Risikofaktoren.Wann zum Arzt?
Bei jedem Nachweis von Blut im Urin sollte eine ärztliche Abklärung beginnen. Besonders dringlich ist dies bei älteren Patienten, Rauchern oder bei Begleitsymptomen wie Schmerzen oder Fieber. Eine strukturierte Diagnostik verhindert Verzögerungen bei relevanten Erkrankungen.Behandlung
Grundsätze der Behandlung
Die Behandlung von Blut im Urin richtet sich nach der Ursache. Es gibt keine einheitliche Therapie für alle Fälle. Ziel ist die Beendigung der Blutung, die Behandlung der Grunderkrankung und die Vorbeugung von Komplikationen wie Harnverhalt oder Nierenfunktionsverlust. Bei Prostata-bedingten Ursachen werden konservative, medikamentöse und in bestimmten Fällen chirurgische Maßnahmen eingesetzt.
Behandlungsoptionen bei Prostataerkrankungen
Je nach Ursache können bei prostataassoziierter Hämaturie folgende Maßnahmen relevant sein:- Antibiotika bei Prostatitis (je nach Keimbefund)
- Alpha-Blocker zur Verbesserung des Harnstrahls bei benignem Prostatasyndrom
- Medikamente zur Verkleinerung der Prostata (z. B. 5-α-Reduktase-Hemmer) bei langfristiger Indikation
- Endoskopische oder offene chirurgische Verfahren bei massiver Blutung oder bei tumoröser Ursache
- Bei Blutungsneigung: Anpassung oder vorübergehendes Absetzen von Antikoagulanzien in Absprache mit behandelndem Arzt
Behandlung bei anderen Ursachen
Wenn die Hämaturie durch Blasen- oder Nierensteine verursacht wird, kommen interventionelle Methoden wie Ureteroskopie oder Stoßwellenlithotripsie in Frage. Bei Tumoren werden Operation, Strahlentherapie oder kombinierte onkologische Therapien je nach Stadium eingesetzt. Infektionen erfordern gezielte antibiotische Therapie basierend auf Kulturergebnissen.Konservative Maßnahmen und Überwachung
In vielen Fällen genügen Beobachtung und symptomatische Behandlung, besonders wenn die Ursache gutartig und die Blutung klein ist. Regelmäßige Kontrollen des Urins und gegebenenfalls wiederholte Bildgebung sind wichtig, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Die Entscheidung zur invasiven Therapie hängt vom Verlauf, der Blutungsintensität und dem Befund ab.Beispiele aus der Praxis
Ein 62-jähriger Mann mit Prostatitis erhielt eine vierwöchige Antibiotikatherapie und zeigte rasche Besserung der Hämaturie. Ein anderer Patient mit Harnblasenpolypen wurde endoskopisch abgetragen, wodurch die Blutung dauerhaft behoben wurde. Solche Beispiele zeigen die Bandbreite individualisierter Therapieoptionen.Wann zum Arzt?
Bei anhaltender oder wiederkehrender Hämaturie, bei Ausbleiben der Besserung unter Therapie oder bei Verschlechterung der Symptome sollte erneut ärztliche Abklärung erfolgen. Therapieentscheidungen sollten stets in Absprache mit dem behandelnden Urologen getroffen werden.Tipps
Allgemeine Verhaltensregeln
Wenn Sie Blut im Urin bemerken, können einfache Maßnahmen helfen, die Situation bis zur ärztlichen Abklärung zu stabilisieren. Notieren Sie Zeitpunkt und Umstände (z. B. nach Sport, nach dem Sex oder beim ersten Morgenurin). Achten Sie auf Begleitsymptome wie Schmerzen oder Fieber und bringen Sie diese Informationen zum Arzttermin mit.
Praktische Hinweise zur Urinprobenentnahme
Für die Diagnostik ist eine möglichst frisch entnommene Urinprobe wichtig. Nutzen Sie einen sauberen Behälter und, wenn möglich, die Mitte des Harnstrahls (Mittelstrahlurin). Bei wiederkehrenden Episoden kann es sinnvoll sein, eine Probe aufzubewahren oder mehrere Proben zu verschiedenen Tageszeiten zu entnehmen.Lebensstil und Risikoreduktion
Rauchen ist ein bekannter Risikofaktor für Harnblasenkrebs und erhöht damit langfristig das Risiko für Hämaturie aus tumorösen Ursachen. Eine Reduktion oder Aufgabe des Rauchens senkt dieses Risiko. Weitere Empfehlungen:- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr (aber nicht übermäßig) zur Förderung der Blasenentleerung
- Gewichtsreduktion und regelmäßige körperliche Aktivität zur Verbesserung der allgemeinen Gesundheit
- Vermeidung unnötiger Medikamente, die die Blutungsneigung erhöhen können (in Absprache mit dem Arzt)
- Vermeidung von intensiver körperlicher Belastung unmittelbar nach Auftreten von Blut im Urin
- Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen bei Männern über 50 oder mit Risikofaktoren
Sexualität und Prostata
Bei manchen Patienten führt sexuelle Aktivität oder Prostata-Manipulation (z. B. als therapeutische Maßnahme) kurzfristig zu Blut im Urin. Wenn Sie Fragen zur Prostata-Massage oder zu sexuellen Nebenwirkungen haben, können Sie sich sachlich informieren; weiterführende Informationen gibt es auf der Seite zur Prostata-Massage. Besprechen Sie unklare Symptome mit dem behandelnden Arzt.Wann zum Arzt?
Wenn die Hämaturie erneut auftritt, länger anhält, oder Sie unsicher sind, wann eine Abklärung erforderlich ist, vereinbaren Sie einen zeitnahen Termin beim Hausarzt oder Urologen. Bei akuten Symptomen wie Fieber, starken Schmerzen oder Harnverhalt suchen Sie sofort eine Notfallambulanz auf.Zusammenfassung
Kernaussagen
Blut im Urin ist ein wichtiges Symptom mit vielen möglichen Ursachen. Bei Männern zwischen 40 und 70 Jahren kann die Prostata eine häufige Rolle spielen, etwa bei Prostatitis, vergrößerter Prostata oder seltener bei Tumoren. Die genaue Ursache lässt sich nur durch gezielte Diagnostik klären. Der Fokus dieses Artikels liegt darauf, sachlich über Ursachen, Symptome, Häufigkeit, Abklärung und Behandlung zu informieren.
Was Sie tun sollten
Bei sichtbar blutig verfärbtem Urin oder begleitenden Symptomen (Fieber, Schmerzen, Harnverhalt) sollten Sie kurzfristig ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Selbst bei mikroskopischer Hämaturie empfiehlt sich eine ärztliche Abklärung, insbesondere bei Risikofaktoren wie Rauchen oder Alter über 50. Eine strukturierte Diagnostik umfasst Urinanalysen, Bildgebung und ggf. zystoskopische Untersuchung.Risiko und Prognose
Die Mehrzahl der Fälle hat gutartige Ursachen wie Infektionen oder Steine. Allerdings steigt mit dem Alter das Risiko für ernsthafte Erkrankungen wie Blasenkrebs. Daher ist eine sorgsame Abklärung wichtig, um keine relevante Diagnose zu übersehen. Bei plausibler, behandelbarer Ursache ist die Prognose oft günstig, sofern die Therapie rechtzeitig beginnt.Praktische Tipps
Notieren Sie Symptome, bringen Sie aktuelle Medikamente zur Konsultation mit und sorgen Sie für frische Urinproben. Vermeiden Sie Selbstmedikation ohne ärztlichen Rat und besprechen Sie das weitere Vorgehen mit Ihrem Hausarzt oder Urologen. Bei Fragen zur Prostata-Untersuchung finden Sie zusätzliche Informationen auf der Seite zur Prostata-Untersuchung.Wann zum Arzt?
Im Zweifelsfall suchen Sie ärztliche Abklärung. Sichtbares Blut im Urin, schwere Begleitsymptome oder anhaltende Beschwerden erfordern eine zeitnahe Untersuchung. Nur durch gezielte Diagnostik lässt sich klären, ob die Prostata die Ursache ist und welche Behandlung sinnvoll ist.Abschließende Empfehlung
Informieren Sie sich, dokumentieren Sie Ihre Symptome und sprechen Sie offen mit Ihrem Arzt über Risiken und Optionen. Eine frühzeitige, strukturierte Abklärung erhöht die Chancen auf eine zielgerichtete und effektive Behandlung.Medizinischer Hinweis
Die Informationen auf dieser Seite dienen ausschließlich der allgemeinen Information und ersetzen keine persönliche Beratung, Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Arzt. Bei gesundheitlichen Beschwerden konsultieren Sie bitte immer einen Arzt.
📚Wissenschaftliche Quellen
Die folgenden externen Quellen dienen als Grundlage für die in diesem Artikel präsentierten Informationen:
- 📋LeitlinieS2e-Leitlinie: Therapie des Benignen Prostatasyndroms (BPS)https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/043-034
- Evaluation of Hematuria in Adults — Review Articlehttps://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29050867
- 📋LeitlinieLeitlinien zur Diagnose und Therapie urologischer Erkrankungenhttps://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Antibiotikaresistenz/antibiotika_node.html
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